– JRS Uganda

Auf dem Weg!

Große Entfernungen verhindern, dass junge Geflüchtete in Uganda regelmäßig am Unterricht teilnehmen können, betroffen sind vor allem Mädchen. Das Fahrrad-Projekt des Jesuiten-Flücht­lings­dienstes (JRS) schafft Abhilfe.

Jeden Morgen steigt Jackson auf sein schwarzes Buffalo-Fahrrad, um nicht zur spät zum Unterricht zu kommen. Er lebt in einer der abgelegenen Flüchtlingssiedlungen in Adjumani, Uganda, weit entfernt von der Ayilo Secondary School. Große Entfernungen und schwieriges Gelände machen es den Schülerinnen und Schülern hier fast unmöglich, pünktlich zu erscheinen und regelmäßig am Unterricht teilzunehmen, wenn sie kein Transportmittel haben…

„Früher musste ich schon im Morgengrauen aufbrechen, um an der ersten Schulstunde teilzunehmen, die genau um 8 Uhr beginnt. Bei meiner Ankunft habe ich oft vor der Kälte gezittert, was mir ziemlich unangenehm war, und ich konnte mich nicht richtig konzentrieren. Mit meinem neuen Fahrrad muss ich auch früh losfahren, aber die Fahrt hält mich warm, und ich muss ich mir keine Sorgen mehr um die Kälte machen“, berichtet Jackson. Er ist einer von 300 Schülerinnen und Schülern, die von den Buffalo-Fahrrädern profitieren.

Die Initiative beruht auf der Zusammenarbeit zwischen Jesuiten-Flücht­lings­dienst (JRS) und der NGO „World Bicycle Relief“. Sie zielt darauf ab, sowohl einheimischen wie geflüchteten jungen Frauen und Männern zu helfen, Entfernung als Hindernis für den Zugang zur weiterführenden Bildung zu überwinden.

Mädchen überwinden Grenzen

Fahrräder erhöhen die Sicherheit junger Menschen, die weite Strecken zwischen ihrem Zuhause und der Schule zurück­legen. Sie ermöglichen es, dass sie früher am Morgen in der Schule ankommen und abends mehr Zeit für Hausaufgaben haben. Vor allem für Mädchen ist dieses Thema besonders kritisch, da sie überproportional viel Verantwortung für den Haushalt tragen. Von ihnen wird oft erwartet, dass sie schon vor Schulbeginn Arbeiten erledigen und abends Aufgaben wie Kochen, Putzen, Feuerholz oder Wasser sammeln übernehmen sowie die Betreuung jüngerer Geschwister oder älterer Verwandter.

„In den letzten Jahren war unsere Tochter immer wieder unzufrieden mit ihren schulischen Leistungen. Oft hat sie mehrere Unterrichtsstunden verpasst, kam abends erschöpft nach Hause und hatte Schwierig­keiten beim Lernen. Das neue Fahrrad ist ein bedeutender Wendepunkt in ihrem Leben. Es steht für Hoffnung, neue Chancen und das Potenzial für eine bessere Bildung“, berichten die Eltern eines Mädchens der Nyumanzi Secondary School.

Die Zahl der Mädchen, die an dem Projekt teilnehmen, ist gestiegen. Inzwischen nutzen über 180 junge Frauen Fahrräder für ihren täglichen Schulweg, wodurch sie aber auch Geschlechternormen und traditionelle Überzeugungen herausfordern, einschließlich der tief verwurzelten Vorstellung, dass das Fahrradfahren ihre Jungfräulichkeit gefährdet.

Agnes Asiimwe, Projektleiterin des JRS Adjumani, stellt klar: „Die Buffalo-Fahrräder ebnen mit jedem Tritt in die Pedale den Weg in eine hellere Zukunft und geben den jungen Menschen das Vertrauen, dass Bildung Grenzen und Widrigkeiten überwinden kann.“

JRS Uganda: Beistehen, begleiten, standfest bleiben!

Nothilfe, medizinische und psychosoziale Angebote, Bildung, Pastoralarbeit: Seit drei Jahrzehnten sind die Teams des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes (JRS) im Osten Afrikas an der Seite Geflüchteter und Einheimischer

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