Hoffnung für Kuba

Lebensmittel, Infrastruktur, Medikamente: In Kuba fehlt es an allem – nur nicht an staatlicher Repression und Reglementierung. Mit ihren vielfältigen Angeboten in sechs Loyola Zentren trotzen die Jesuiten und ihre Teams der harten kubanischen Realität und geben Zehntausenden Menschen Hoffnung.

Projekt X31251 Kuba

Ort:
Havanna, Camagüey, Cienfuegos und Santiago

Partner:
P. Danny Roque SJ, Leiter der Centros Loyola

Zielgruppe:

Weit gespannte Angebote wenden sich an Tausende Kubanerinnen und Kubaner aller Altersstufen. Sie umfassen Hausaufgabenhilfe, berufsbildende Kurse, Musikunterricht, Tanzkurse, Erwachsenenbildung, Vorträge, Filmforen, Frauenarbeit und Seniorenbetreuung. Die Loyola-Zentren bieten praktische Hilfe wie Lebensmittel und Kleidung, psychosoziale Begleitung, Gemeinschaft und neue Perspektiven.

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  • 120 Euro finanzieren die monatliche Schulspeisung für 15 Kinder
  • 300 Euro gewährleisten die Finanzierung eines Tropfbewässerungssystems für eine Kleinbauernfamilie oder versorgen 18 Seniorinnen und Senioren einen Monat lang mit Frühstück

Alles ist kompliziert

Kuba, einst ein Symbol revolutionärer Ideale, befindet sich in einer tiefgreifenden sozialen und wirtschaftlichen Krise. Trinkwasser, Treibstoff, Strom und grundlegende Dienstleistungen sind knapp. Korruption und staatliche Überwachung dominieren das öffentliche Leben, und die Abwanderung vor allem junger Menschen hinterlässt tiefe Spuren. Unmittelbar nach seiner Vereidigung hat US-Präsident Donald Trump Kuba nun erneut auf eine Liste von „Terror-Staaten“ gesetzt, was Wirtschaft und Entwicklung des Landes zusätzlich hemmt. Hoffnung scheint ein knappes Gut. Doch auch inmitten dieser Krise gibt es Lichtblicke – dazu zählt die Arbeit der Jesuiten.

Eine Krise, die alle betrifft

Die Versorgung mit Grundbedürfnissen ist katastrophal. Wasser, Gas, Lebensmittel sind rar und schwer zugänglich. Viele Menschen organisieren sich über WhatsApp-Gruppen, in denen Informationen über Lieferungen geteilt werden. Selbst lokale Produkte wie Mangos können Bauernfamilien nicht frei verkaufen – staatliche Reglementierungen und Bürokratie verhindern dies. Die Ernährung beschränkt sich meist auf Huhn, Reis und Bohnen.

Noch dramatischer ist die Situation bei Medikamenten. Viele Menschen improvisieren mit alternativen Heilmitteln, weil selbst grundlegende Arzneimittel wie Antibiotika fehlen. Chronisch Kranke oder ältere Menschen sind besonders betroffen.

Die Perspektivlosigkeit lähmt die Bevölkerung. Korruption durchzieht alle Bereiche. Produktion und Import von Lebensmitteln, Medikamenten und Gebrauchsgütern werden zudem durch das US-Embargo behindert.

Die Loyola-Zentren: Orte des Lernens und der Begegnung

Inmitten dieser Schwierig­keiten sind es die Jesuiten, die durch ihre Projekte den Menschen auf Kuba einen Funken Hoffnung geben. Besonders in den sechs Loyola-Zentren, die über das ganze Land verteilt sind, leisten sie wichtige Bildungs- und Sozialarbeit. Ein weitgespanntes Bildungsangebot wendet sich an Tausende Kubanerinnen und Kubaner aller Altersstufen. Es umfasst Hausaufgabenhilfe, berufsbildende Kurse, Musikunterricht, Tanzkurse, Erwachsenenbildung, Vorträge, Filmforen, Frauenarbeit und Seniorenbetreuung. Die Zentren sind Orte der Begegnung, des Lernens – und des Sattwerdens.

Bildung statt Indoktrinierung

Kindern und Jugendlichen bieten die Loyola-Zentren nicht nur umfassende Bildungs- und Freizeitangebote, sondern vor allem ein geschütztes Umfeld, das es ihnen ermöglicht, zu wachsen und sich zu entfalten. In den Zentren werden Kurse angeboten, die helfen, die eigene Kreativität zu entdecken und Fähigkeiten zu entwickeln. Dazu gehören Tanz, Musik, Computerkurse und sogar „Roboterkurse“, die den Jugendlichen technisches Wissen vermitteln und sie auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten.

Die Angebote vermitteln Wissen und geben die Möglichkeit, sich selbst auszudrücken und als Individuum anerkannt zu werden.

Jesuiten als Problemlöser

Die Jesuiten auf Kuba sind Seelsorger, Pädagogen, Problemlöser und Unterstützer in praktischen Lebensfragen. In einem Land der begrenzten Möglichkeiten finden sie immer wieder kreative Lösungen. Sie organisieren Hilfsaktionen, den Einkauf von Lebensmitteln, sorgen für die Instandhaltung der Gebäude und kümmern sich um den reibungslosen Betrieb ihrer Einrichtungen. 

Auch die kolumbianischen Schwestern, die im Loyola-Zentrum in Havanna arbeiten, sind wahre Vorbilder an Energie und Tatendrang. Mit Motorrädern rasen sie durch die Stadt, um an Lebensmittel und andere wichtige Ressourcen zu gelangen.

Wider den Verfall

Trotz ihres Engagements bleibt die Situation auf Kuba auch für die Jesuiten eine enorme Herausforderung. Die Infrastruktur ist verfallen, die Gebäude sind oft baufällig und die Instandhaltung wird durch die knappen Mittel immer schwieriger. Ein Sack Zement kostet in Kuba fünf Mal mehr als in Mexiko. 

Die Jesuiten müssen sich mit improvisierten Lösungen behelfen, um ihre Einrichtungen funktionsfähig zu halten.

Gemeinschaft und Eigenständigkeit

Allen Schwierig­keiten zum Trotz bilden die Centros Loyola „ein innovatives Netzwerk, das Bildung, Sozialarbeit und Kultur verbindet“, sagt ihr Leiter, der Jesuitenpater Danny Roque SJ: „Sie bieten eine Antwort auf die Herausforderungen einer Gesellschaft, die mit wirtschaftlichen Krisen, Migration und sozialer Ungleichheit kämpft. Ihr Erfolg zeigt, wie Bildung und das Fördern von Gemeinschaft zu einem integrativen und zukunftsfähigen Kuba beitragen.“ Die Zentren bieten Programme zur Stärkungvon Eigenständigkeit und schaffen Einkommensmöglichkeiten, etwa durch Handwerks- oder Unternehmerschulungen. Doch bleibt die Nachfrage weit höher als die verfügbaren Ressourcen.

Viele Menschen sagen, dass sie in den Loyola-Zentren eine zweite Heimat gefunden haben: „Hier können sie frei sprechen, ihre Persönlichkeit entfalten, Hoffnung schöpfen“, sagt Danny und betont: „Gerade in einer so zerrissenen Gesellschaft ist das ein kostbares Geschenk.“

Mehr zum Thema

  • „Alles ist kompliziert“ (pdf) – Latein­amerika-Referentin Lena Ender schildert die Eindrücke ihrer Projektreise 2024
  • „Cuba libre?“ (pdf) – Missionsprokurator P. Klaus Väthröder SJ berichtet aus Cienfuegos, wo er für sechs Wochen den Pfarrer der Gemeinde Nuestra Señora de Montserrat vertreten hat (2016)

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