– Myanmar

Eine humanitäre Krise

Die Doppelkrise aus Pandemie und Putsch drängt Millionen von Menschen in die Hungersnot. Viele fliehen vor Gewalt und müssen ihr Hab und Gut zurück­gelassen. Vor Ort versuchen unsere Partner die Schutzbedürftigsten zu erreichen.

„In den letzten 20 Jahren haben wir unsere Wurzeln in den ärmsten Gegenden Myanmars geschlagen und das Leben mit den Marginalisierten geteilt. Wir haben die Armen zu unserer Priorität gemacht und leben ein einfaches Leben. Das erlaubt uns, die Bedürfnisse und Sorgen jener, die am Rande der Gesellschaft leben, zu verstehen“, schreibt unser Partner angesichts der aktuellen Lage.

Flucht vor Gewalt

Bereits Anfang 2020 sind die Fluchtbewegungen losgegangen. Kämpfe zwischen der Arakayn Armee und dem burmesischen Militär, veranlassten viele Menschen in den Chin-Staat zu fliehen und im Flüchtlingslager für intern Vertriebene Unterschlupf zu suchen. Andere machten sich auf den Weg nach Yangon, in der Hoffnung dort Sicherheit und Arbeit zu finden und ihren Kindern ein friedliches Leben zu ermöglichen. Dabei ließen viele Menschen ihr gesamtes Hab und Gut zurück. In Hwambi, einem kleinen, armen Viertel im Norden der Stadt, durften die Geflohenen temporäre Unterkünfte errichten. Mit der Pandemie zerplatzen jedoch die Hoffnungen der Menschen: Fabriken und ganze Dörfer, wie Hwambi, wurden abgeriegelt. Die Bewohner:innen, die als Tagelöhner arbeiteten, konnte ihren Tätigkeiten schon bald nicht mehr nachgehen und ihnen blieb nicht einmal das kleine Einkommen von einigen Dollar am Tag.

Keine Ruhe für die Menschen

Der Militärputschvor einigen Monaten und die damit einhergehenden Massenaufstände bedeuten nicht nur erneute Gewaltausbrüche zwischen dem Militär und bewaffneten Organisationen, die seit Jahrzehnten in den Grenzgebieten kämpfen, sondern auch ein abruptes Ende für Myanmars Transformation in Richtung Demokratie. Fami­lien sind wieder auf der Flucht und müssen ihre Häuser und Dörfer zurück­lassen. Viele haben in Kirchen und Klöstern Schutz gesucht – 60 Fami­lien bei den Jesuiten in Kachin. Der Pfarrsaal und ein zerfallenes Hostel, das ursprünglich abgerissen werden sollte, dienen als Schlafplatz für 300 Personen. Zelte stehen für Neuankommende bereit.

Zusammenhalt in dunklen Stunden

Versorgt werden die Menschen mithilfe von Spenden, die es ermöglichten Toiletten und eine Wasserstelle zu errichten, Aktivitäten für Kinder zu organisieren und Lebensmittel und Medizin zu besorgen. Der Pfarrer sagt, dass die Menschen wütend sind und Angst haben. Das Militär kontrolliert viele Straßen. Obwohl Erntezeit ist, wird den Bauern gesagt, dass sie nicht zu ihren Feldern fahren können. Letztes Jahr ist die Ernte aufgrund des Lockdowns eingegangen. Die Vorräte sind gering.

Angesichts dieser Situation erinnert uns der Superior an unsere Aufgabe: „In diesen dunklen Stunden müssen wir zusammenhalten und Frieden in unsere Herzen suchen. Die grausame Gewalt, die steigende Armut von Millionen von Menschen und alles, was um uns geschieht, trifft uns im Herzen und führt uns zum Gebet.“ Niemand weiß, wie lange die Kämpfe andauern werden, aber trotz der schwierigen Situation, wird für die Menschen gesorgt, ihnen Unterschlupf und Nahrung gegeben.

Bildungsangebote und Sozialarbeit geben Jugendlichen aus den Slums von Yangon und anderer Städte Hoffnung und Zukunft. Viele von ihnen gehören ethnischen Minderheiten an und sind stark benachteiligt. Nach dem Putsch ist die Unter­stützung für die Community Colleges wichtiger ist denn je. 42 Euro kostet es, einem Jugendlichen für einen Monat die Ausbildung in einer der Einrichtungen zu ermöglichen.

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