– Erdbebenhilfe Syrien

Ein Symbol der Hoffnung

In den zwei Monaten seit dem Erdbeben vom 6. Februar hat der JRS in Syrien über 40.000 Kinder, Frauen und Männer begleitet und unterstützt. Einer der jüngsten von ihnen ist der drei Wochen alte Zain. Im Einsatz für die Leidtragenden der Katastrophe hat der JRS viel erreicht, doch in den kommenden Monaten wird noch viel mehr zu tun sein.

Als am 6. Februar die Erde bebte, floh seine hochschwangere Mutter aus Aleppo. Ihr Wohnhaus war eines von Hunderten war, die die an diesem Morgen zusammenbrachen. Sie floh mit ihren beiden kleinen Kindern und ihren beiden jüngeren Brüdern.

Das JRS-Einsatzteam besuchte Zains Mutter und ihre Familie in einem verwahrlosten unmöblierten Zimmer, das ihr Unterschlupf wurde, und bemerkte, dass die werdende Mutter Anzeichen von Unterernährung zeigt und Mühe hatte, mit ihrer Situation fertig zu werden. Unser Team stellte auch fest, dass es fast keine Lebensmittel im Haus gab. Der JRS unterstützte die Familie mit einem Lebensmittelpaket und organisierte medizinische Hilfe. Die junge Frau wurden ins Krankenhaus eingeliefert, und drei Tage später kam Zain zur Welt. Er wog etwas mehr als 1 Kilogramm. Doch obwohl verletzlich, ist er ein widerstandsfähiges Kind. Dank der Pflege und medizinischer Hilfe hat er an Kraft und Gewicht gewonnen. Der JRS unterstützt ihn und seine Mutter durch die Übernahme der medizinischen Versorgung, mit Windeln und anderen wichtigen Babyartikeln.

Der kleine Zain ist ein Symbol für die zerbrechliche Hoffnung in Syrien und für die Widerstandsfähigkeit der syrischen Bevölkerung. Zains Geschichte ist auch ein Beispiel für die wertvolle Arbeit, die der JRS in ganz Syrien leistet in einem Land, das nach einem 12 Jahre andauernden Krieg nun auch noch von einem Erdbeben erschüttert wurde.

Sehnsucht nach Sicherheit

In einer kürzlich durchgeführten Umfrage unter Menschen, die von dem Erdbeben betroffen waren und die die danach vom JRS unterstützt wurden, gaben 90 Prozent an, sich besser und sicherer zu fühlen als vor einem Monat. Doch das Erdbeben hat gewaltige Auswirkungen auf den täglichen Überlebenskampf nach über einem Jahrzehnt Krieg. Pater Tony O’Riordan SJ, Landesdirektor des JRS, schildert die Situation: „Es sind nicht nur Tausende von Gebäuden eingestürzt oder beschädigt und hunderttausend Menschen obdachlos geworden – das Erdbeben hat auch Millionen in Angst und Schrecken versetzt, die sich nach einem Gefühl von Sicherheit sehnen, nach der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.“

Nahrungsmittelhilfe, medizinische Versorgung, psychosoziale Unter­stützung

Die JRS-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter und das engagierte Team von Freiwilligen konzentrieren sich auf die Stadt Aleppo – eines der am stärksten betroffenen Gebiete, aber arbeiten auch mit Fami­lien, die nach Homs und nach Damaskus geflohen sind.

Nahrungsmittelhilfe wurden bislang an 7.800 Fami­lien verteilt, insgesamt über 40.000 Kinder, Frauen und Männer. Die Lebensmittelpakete reichen für 25 Tage. In den kommenden Wochen werden weitere 4.000 betroffene Fami­lien mit Nahrung versorgt.

Der JRS hat 2.000 Kinder in ganz Syrien mit psychologischer Ersthilfe betreut. Ihre Schulen werden als Notunterkünfte genutzt, der Unterricht ist ausgesetzt. Der JRS spielt hier eine wichtige Rolle, indem er diesen Kindern einen sicheren Raum und täglich pädagogische Aktivitäten anbietet. Auch über 6.800 Erwachsene nahmen psychologische Angebote in Anspruch, 7.000 Menschen haben an Informationsveranstaltungen zu Sicherheitsfragen teilgenommen.

Der JRS hat außerdem über 300 vertriebene Fami­lien in ihren Notunterkünften in Homs und Damaskus besucht und 10.963 medizinische Behandlungen in den Gesundheitszentren für Gynäkologie, Pädiatrie und Allgemeinmedizin in Ost-Aleppo ermöglicht. Einem JRS-Kinderarzt zufolge wurden über 3.000 Kinder in JRS-Kliniken wegen Atemwegserkrankungen behandelt, die auf das Einatmen von Staub und das Schlafen im Freien bei Minusgraden zurück­zuführen sind.
140 JRS-Freiwillige in Aleppo wurden mit Bargeld unterstützt, um Reparaturen an Häusern durchzuführen.

In den sieben Wochen seit dem Erdbeben hat der JRS in Syrien viel erreicht, doch in den kommenden Monaten wird noch viel mehr zu tun sein.

Spenden & helfen

Über das jesu­itische Xavier Network organisieren wir mit unseren Partnerorganisationen weltweit Hilfsmaßnahmen in drei Schritten:

  • Nothilfe-Maßnahmen: Versorgung der Betroffenen mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Medikamenten und Hygieneartikeln; medizinische Betreuung in den Klinken des JRS
  • Psychologische Angebote für traumatisierte Fami­lien
  • Langfristige Maßnahmen zur dauerhaften Unterbringung und Versorgung Betroffener

Fr Tony O’Riordan, Direktor des Jesuiten-Diensts Syrien: „Ein Land, das bereits seit fast 12 Jahren von Krieg und Sanktionen heimgesucht wird, erlebt jetzt erneut Zerstörung, Verlust und Leid. Für die zahlreichen Bürgerkriegsflüchtlinge im eigenen Land und in der Türkei ist das Trauma doppelt so groß.“

Spendenkonto: Erste Bank I IBAN: AT94 2011 1822 5344 0000 I BIC: GIBAATWWXXX
Spendenzweck: Erdbeben-Nothilfe

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