– Haiti

Von der Katastrophe zur Hoffnung

Aufgrund der geografischen Lage ist Haiti ständig geologischen und meteorologischen Naturkatastrophen ausgesetzt, die allzu oft in humanitären Krisen enden. So auch nach dem letzten Erdbeben im August. Politische Instabilität und schlechte Infrastrukturen erschweren Hilfsleistungen. Die Jesuiten in Haiti berichten über die geplante Unter­stützung.

Das Erdbeben von 2010

Haiti liegt in der Nähe des Schnittpunkts zweier tektonischer Platten: der karibischen und der nordamerikanischen Platte. Das macht das Land anfällig für Erdbeben, was es 2010 mit voller Wucht zu spüren bekam als ein Erdbeben der Stärke 7,0 auf der Richterskala für Haiti 35 Sekunden lang erschütterte. Es handelte sich um das stärkste Erdbeben seit 200 Jahren. Das Epizentrum befand sich etwa 25 km südwestlich von Port-au-Prince. Nach einer – immer noch ungenauen – Schätzung gab es mehr als 220.000 Tote und mehr als 300.000 Verletzte. 105.000 Häuser wurden völlig zerstört und mehr als 208.000 beschädigt. Mehr als 1.300 Bildungseinrichtungen, über 50 Krankenhäuser und Gesundheitszentren stürzten ein oder wurden zerstört. Fast 1,3 Millionen Menschen lebten nach der Katastrophe monatelang in Notunterkünften im Großraum Port-au-Prince. Eine große Mehrheit von ihnen wurde bis heute nicht umgesiedelt.

Die Zyklon-Saison

Das Land liegt auch im Einzugsbereich wiederkehrender Wirbelstürme, und die Zeit von Juni bis November gilt als Zyklon-Saison. Die Abholzung hat dazu geführt, dass die einst bewaldeten Gebiete des Landes heute trocken ist und Regenfällen nicht standhält. Am 4. Oktober 2016 zog der Hurrikan Matthew erbarmungslos über Haiti hinweg; Windböen von bis zu 230 km/h verursachten schwere Überschwemmungen und Sturmfluten, Erdrutsche führten zur Zerstörung zahlreicher Infrastrukturen, darunter öffentliche Gebäude, Krankenhäuser, Kirchen, Schulen und Privathäuser. Es gab viele Tote und Vermisste, vor allem im Süden des Landes, wo mehr als 175.500 Menschen in Notunterkünften Zuflucht suchen mussten.

Ohne Ende

Nach dieser großen Katastrophe konnten die Jesuiten in Haiti Hilfe leisten, indem sie ihnen spirituelle und psychosoziale Unter­stützung anboten und mehr als hundert Häuser bauten und so den Menschen Würde und Stolz zurück­zuggaben. Als ob das Leid der Armen niemals enden sollte, ereignete sich am 14. August, zehn Jahre nach dem Erdbeben. Der Süden wurde schwer getroffen, insbesondere die ländlichen Gebiete, die von den Behörden in Port-au-Prince lange Zeit vergessen wurden. Nach den neuesten offiziellen Zahlen des Katastrophenschutzes gab es 2.248 Tote, 12.763 Verletzte und schwere Schäden in den vom Erdbeben getroffenen Gebieten.

Langfristige Hilfe

Die Jesuiten von Haiti haben nach Besichtigungen und Bewertungen der Schäden einige der betroffenen Fami­lien unterstützt. Nach den Erfahrungen mit den Folgen von Matthew geht es jetzt aber darum langfristig zu helfen. So werden 600 Fami­lien beim Wieder­auf­bau ihrer Häuser unterstützt. Modelle, die nach dem Wirbelsturm gebaut wurde, hatten dem Erdbeben gut standgehalten. „Auf dieser Erfahrung wollen wir aufbauen, um dem chronischen Bedarf an menschenwürdigen, nachhaltigen und sicheren Unterkünften für die am meisten gefährdeten Opfer gerecht zu werden“, so die Jesuiten in Haiti.

„Wie Sie wissen, haben wir hier in Haiti nur sehr begrenzte Mittel. Die Gesellschaft Jesu ist noch sehr jung. Um dieses Ziel zu erreichen, zählen wir auf Ihre freundliche und unermüdliche Solidarität und die Unter­stützung aller Frauen und Männer guten Willens, die bereit sind, an diesem Projekt mitzuwirken, mit der festen Garantie, dass Ihre Hilfe die Menschen in Not erreicht. Im Namen aller jesuitischen Mitbrüder, Mitarbeiter:innen und des gesamten haitianischen Volkes, bitte ich Sie, den Ausdruck unserer tiefsten und aufrichtigsten Dankbarkeit anzunehmen. Mèsi Anpil!“

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