– Flucht aus der Ukraine

Elena: Geflüchtete wird Freiwillige

Elena stammt aus der Nähe von Odessa und konnte sich mit einem Teil ihrer Familie nach Rumänien retten. Im Concordia-Zentrum in Ploiesti engagiert sich die 20-Jährige jetzt als ehrenamtliche Helferin und wurde so „zu einer wahren Bereicherung für unsere Arbeit“, berichten die neuen Kolleg:innen.

Anfang März, in den ersten Wochen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, entschieden sich Elena (20) und ihre Eltern dazu, ihre Heimat, eine kleine Stadt nahe Odessa, zu verlassen. Müde und verängstigt landeten die Vier samt Fami­lienhund schließlich im Concordia-Zentrum in Ploiesti, Rumänien. Concordia Sozialprojekte ist eine 1991 gegründete internationale Hilfsorganisation, die in Rumänien, Bulgarien, der Republik Moldau, im Kosovo und in Österreich mit Kindern, Jugendlichen und Fami­lien in Not arbeitet, und eine unserer Partnerorganisationen, die seit Ausbruch des Kriegs Geflüchtete aus der Ukraine begleitet.

„Eine bemerkenswerte junge Frau“

Elena studiert – derzeit online – Medizin und möchte Endokrinologin werden. „Sie ist eine bemerkenswerte junge Frau, hilfsbereit, intelligent und sehr engagiert“, berichtet das Concordia-Team von Ploiesti, und: „Da Elena sehr gut Englisch spricht, wurde sie zu einer wahren Bereicherung für unsere Arbeit mit ukrainischen Geflüchteten.“ In den letzten drei Monaten hat sie sich im Concordia-Zentrum als freiwillige Helferin eingebracht: „Ihre Übersetzungen sind uns eine große Hilfe bei der Aufnahme von neuen Menschen, die oft verängstigt und entmutigt ankommen“, schildern ihre neuen Kolleg:innen, „Elena kümmert sich auch die wöchentlichen Einkaufslisten, damit wir das Nötigste für die Geflüchteten besorgen können: Hygieneartikel, Kleidung, Lebensmittel.“

„Mein Leben ist völlig anders als noch vor drei Monaten, alles hat sich verändert. Jetzt bin ich hier zu Hause. Manchmal ist es schwer für mich, vor allem wegen meines Studiums und meiner Prüfungen, aber es ist, wie es ist, und ich muss vorwärts kommen. Ich bin froh, dass ich den Menschen hier helfen kann“, sagt Elena selbst.

Auch Elenas Schwester war mit ihrem Ehemann nach Rumänien geflohen, doch vor wenigen Tagen ist sie zurück in die Ukraine gereist. Jedoch keineswegs, weil die Gefahr vorüber wäre. Die Schwester arbeitet für ein Wasserversorgungsunternehmen in der Stadt und wurde ins Büro gerufen. Aus Angst ihren Job zu verlieren, ist sie ins Kriegsgebiet zurück gekehrt. Elenas 74-jährige Großmutter wollte erst gar nicht ihre Heimat verlassen. Sie blieb in der Ukraine und wacht über ihr kleines Haus.

Eine schwere Situation für Elena und ihre Eltern. Sich selbst in Sicherheit zu wissen, während die Lieben im Kriegsgebiet der ständigen Gefahr ausgesetzt sind, ist belastend: „Wir hoffen, dass auch wir in ein paar Wochen nach Hause zurück­kehren können. Auch wenn wir hier alles haben, was wir brauchen – und dafür sind wir sehr dankbar – vermissen wir unser Haus, unser Land und unsere Lieben“, erzählt Elena.

Nach der Flucht: Ankommen, Fuß fassen

Selbst wenn der Krieg in der Ukraine enden sollte, können viele Geflüchtete nicht in ihre zerbombten Heimatorte zurückkehren. Nach den Nothilfe-Maßnahmen der ersten Kriegsmonate unterstützen wir unsere Partnerorganisationen in Osteuropa jetzt bei der Integration der Vetriebenen in den Aufnahmeländern. Es geht um Wohnraum, Jobs und Sprachkurse

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