Nach der Flucht: Ankommen, Fuß fassen

Selbst wenn der Krieg in der Ukraine enden sollte, können viele Geflüchtete nicht in ihre zerbombten Heimatorte zurück­kehren. Nach den Nothilfe-Maßnahmen der ersten Kriegsmonate unterstützen wir unsere Partnerorganisationen in Osteuropa jetzt bei der Integration der Vetriebenen in den Aufnahmeländern. Es geht um Wohnraum, Jobs und Sprachkurse.

Projekt X31222 Ukraine

Ort:
Anrainerstaaten der Ukraine, Lemberg und Khmelnitsky (Ukraine)

Partner:
Jesuiten in der Ukraine und in Polen, Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS), Concordia Sozialprojekte

Zielgruppe:

Bürgerinnen und Bürger der Ukraine, die vor den Angriffen der russischen Armee Schutz in den Nachbarländern suchen.

Unterstützung für Geflüchtete

Bereitstellung von Unterkünften, Transport humanitärer Hilfsgüter in die Ukraine, Integrationsmaßnahmen durch Sprachkurse, Schul- und Kitaplätze. Verschiedene Beratungsangebote helfen den Fami­lien, Fuß zu fassen. Viele Menschen haben Traumata erlitten und müssen psychologisch betreut werden.

Millionen auf der Flucht

Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 war zwischenzeitlich ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung auf der Flucht. Das Land wude zum Schauplatz der größten Vertreibungskrise der Welt. Laut UNHCR waren im Februar 2024 rund 3,7 Millionen Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht, 14,6 Millionen sind in der Ukraine auf humanitäre Hilfe angewiesen.6,5 Millionen Menschen haben Zuflucht im Ausland gefunden. Die meisten Geflüchteten hatten sich zunächst sich ins Nachbarland Polen gerettet, das – Stand März 2024 – von allen EU-Staaten mit Deutschland die meisten Menschen aufgenommen hat. Weitere wichtige Aufnahmeländer sind die Slowakei, Rumänien - und die Republik Moldau, eines der ärmsten Länder Europas, das – im Verhältnis zur eigenen Bevölkerungszahl – mehr Geflüchtete aufgenommen als jeder andere Staat des Kontinents.

Helfen, die Wunden zu heilen

Seit Tag eins des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sind die Jesuiten und unsere Partnerorganisationen für die Geflüchteten da: an den Grenzen, in den Anrainerstaaten Polen, Rumänien und der Republik Moldau und in der Ukraine selbst, wo die Jesuiten Hilfsgüter verteilen und ihre Häuser als Notunterkünfte zur Verfügung stellen.

Jetzt tritt der Einsatz in die nächste Phase. Denn sicher ist, dass viele der Vertriebenen – obschon die meisten nichts mehr herbeisehnen – auf absehbare Zeit nicht in ihre zerbombten Heimatorte zurück­kehren können. Jetzt geht es darum, ihnen beim Ankommen zu helfen, Wohnraum zu finden, Kinder in die Schulen zu bringen und die Erwachsenen auf den Arbeitsmarkt. Und darum, so viele Wunden zu heilen, die der Krieg in die Seelen gerissen hat. Dabei unterstützen wir mit unseren Spenderinnen und Spendern die Kommunitäten und die Teams von Jesuiten-Flücht­lings­dienst (JRS) und CONCORDIA Sozialprojekte.

Sehnsucht nach Normalität

Normalität brauchen vor allem die Kinder. Das ukrainische Bildungsministerium und einzelne Schulen stellen Lehrpläne und Unterrichtsmaterial online zur Verfügung, so dass viele Kinder ihr ukrainisches Schuljahr in den Aufnahmeländern abschließen können. An einigen Schulen werden ukrainische Lehrkräfte eingesetzt. Aber dann?

„Wenn abzusehen ist, dass die Fami­lien bleiben, ist es wichtig, schnell mit Rumänisch- Kursen anzufangen“, sagt Bianca Albu vom JRS Rumänien. Der polnische Jesuit Damian Czerniak SJ berichtet von speziellen ukrainischen Klassen in Polen, aber weiß ebenso, dass viele Schülerinnen und Schüler bald in den normalen polnischen Unterricht integriert werden müssen.

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