Marokko: Im Einsatz für die Schwächsten

Marokko ist ein wichtiges Transitland für Migrantinnen und Migranten aus Afrika und dem Nahen Osten auf dem Weg nach Europa. Dieser Weg ist sehr gefährlich und endet immer wieder tödlich. Eine kleine Jesuitenkommunität im Nordosten des Landes steht Geflüchteten wie Einheimischen bei.

Projekt X31232 Marokko

Ort:
Nador, Nord-Marokko

Partner:
Diözesandelegation für Migration (DDM) der Diözese Tanger, Centre Baraka

Zielgruppe:

Die Projekte unserer Partnerorganisationen dienen sowohl Geflüchteten aus anderen Ländern, meist südlich der Sahara, wie auch an den Rand gedrängten Marokkanerinnen und Marokkanern. Sie bekämpfen Fluchtursachen und zeichnen Perspektiven für ein Leben in Marokko. Im Centre Baraka sind 175 Jugendliche für eine Berufsausbildung eingeschrieben, je zur Hälfte Frauen und Männer. Mehr als 400 Menschen lernen eine Sprache. Programme zur Förderung von Frauen wenden sich an bis zu 650 Teilnehmerinnen.

So hilft Ihre Spende:

  • Sozialpädagogische Stadtteilarbeit; Bildungschancen für benachteiligte Jugendliche
  • Unter­stützung in prekären Situationen, Organisieren medizinischer und psychosozialer Hilfsangebote, Zugang zu sozialen, rechtlichen und behördlichen Dienstleistungen
  • Bekämpfung von Stigmatisierung, Diskriminierung und geschlechtsspezifischer Gewalt, Befähigung zur Selbstbestimmung
  • Programme für Frauen und Kinder

Gestrandet in Marokko

Knapp 30.000 Flüchtlinge leben nach offiziellen Angaben in Marokko. Schätzungen zufolge könnten es tatsächlich bis zu 200.000 sein: Viele haben keine Papiere, leben in informellen Siedlungen und verstecken sich, um nicht von den Behörden entdeckt zu werden. Die meisten von ihnen stammen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara, aus Jemen, Somalia und Syrien – die meisten suchen die Chance auf ein besseres Leben in Europa und sind hier gestrandet.

Dazu kommen Tausende Marokkanerinnen und Marokkaner, die keine Perspektive mehr in der Heimat sehen: Nach Angaben von „Frontex“, der Grenz- und Küstenwache der EU, waren marokkanische Staatsangehörige im ersten Quartal 2021 die drittgrößte Gruppe „irregulärer“ Ankömmlinge in der EU.

Die Bedeutung der „westlichen Mittelmeerroute“ wächst: 2021 wurden mehr als 22.000 Menschen von den marokkanischen Behörden bei dem Versuch abgefangen, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Viele von ihnen werden Opfer von Schlepperbanden, reisen in überfüllten und viel zu kleinen Booten. Nach Angaben der UN-Behörde IOM (Internationale Organisation für Migration) sind seit 2014 mehr als 20.000 Geflüchtete im Mittelmeer ums Leben gekommen.

Die Lage jener, die in Marokko der Weiterreise nach Norden harren, ist schwierig, vor allem Frauen und Kinder leiden unter den Umständen: Diskriminierung, mangelnder Zugang zu medizinischer Versorgung und Bildung, begrenzte Beschäftigungsmöglichkeiten und das permanente Risiko der Abschiebung bestimmen ihren Alltag.

Hilfe für alle

Die Arbeit der Jesuiten in Marokko teilt sich auf in zwei Werke: die „Diözesandelegation für Migration“ (DDM) sowie das Baraka-Zentrum für Berufsbildung und Integration. In beiden Einrichtungen arbeiten Teams von jeweils etwa zwanzig Personen daran, Menschen in Not umfassend Hilfe zu leisten: Migrantinnen und Migranten auf der Durchreise durch
Angebote der DDM sowie der benachteiligten lokalen Bevölkerung über die Programme im Baraka-Zentrum.

Gründe, die Heimat zu verlassen, gibt es viele in Subsahara-Afrika: Der Sudan, Äthiopien, Mali, die Zentralafrikanische Republik sind, unter vielen anderen, geplagt von Gewalt und Instabilität; in vielen Ländern des Kontinents, ob in Nigeria oder in Uganda, leben Minderheiten in ständiger Gefahr. Und vor allem der Osten Afrikas ist immer massiver von der Klimakrise betroffen: Dürren, Wasserknappheit und Bodenerosion bringen Hunger und Armut.

Beispiel geben für ein solidarisches, menschliches Miteinander

Auch im Norden des Kontinents fehlt vielen jede Perspektive: Ein Großteil der marokkanischen Landbevölkerung lebt in Armut. Arbeitslosigkeit, begrenzter Zugang zu Bildung, esundheitsversorgung und sauberem Wasser sind in vielen Familien Alltag. Dazu kommen Ungerechtigkeiten und Diskriminierung, denen etwa Frauen und ethnische Minderheiten ausgesetzt sind. Nach Angaben der Weltbank lebt ein Fünftel der Marokkanerinnen und Marokkaner unterhalb der Armutsgrenze – das sind 6,3 Millionen Menschen, betroffen sind vor allem ländliche Regionen. Zu den Folgen der Pandemie mit ihren massiven Auswirkungen auf den Tourismussektor kommen die Konsequenzen einer weltweiten Inflation durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Zudem leidet das Land unter einer historischen Dürre, die 2022 fast 65 Prozent der Weizenernte vernichtet hat.

Die Projekte unserer Partnerorganisationen, Diözesandelegation für Migration (DDM) und Centre Baraka, bekämpfen Fluchtursachen und zeichnen Perspektiven für ein Leben in Marokko. Aber sie geben denen, die unbedingt nach Norden wollen, das Rüstzeug für ein möglichst sicheres Ankommen. Sie sind Friedensstifter in einem schwierigen Umfeld und Beispiel für ein solidarisches, menschliches Miteinander.

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