María Herrera Magdaleno (re.) vor dem Büro der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (IACHR) in Washington D.C.

 – Mexiko

Wo sind unsere Kinder?

Hunderttausende sind in Mexiko spurlos verschwunden, die Leichen von 52.000 Ermordeten können nicht identifiziert werden. Im sogenannten „Krieg gegen die Drogen“ verschwimmen die Grenzen zwischen Kartellen und Behörden. Mit Unter­stützung des „Centro Prodh“ haben Angehörige eine Petition gegen staatliche Menschen­rechts­ver­letzungen initiiert.

Am 2. November 2022 hat María Herrera Magdaleno, Einwohnerin des mexikanischen Bundesstaats Guerrero, bei der Interamerikanischen Menschen­rechtskommission (IACHR) in Washington D.C./USA eine individuelle Petition gegen den mexikanischen Staat eingereicht. Ihr Vorwurf an die Behörden: Menschen­rechts­ver­letzungen, die sie und ihre Familie aufgrund des gewaltsamen Verschwindens von vier ihrer Kinder erlitten haben. Unter­stützung erfährt sie durch jesuitische Centro Prodh. Die Einrichtung in Mexiko Stadt hilft Betroffenen von Menschen­rechts­ver­letzungen durch kostenlose Rechtsberatung, Hilfe bei juristischen Verfahren, leistet Beistand und stellt Räumlichkeiten zur Verfügung.

Behörden verwickelt in organisierte Kriminalität

María Herrera ist Mutter von acht Kindern – vier von ihnen sind im Rahmen des sogenannten „Kriegs gegen die Drogen“ verschwunden: Raúl und Jesús Salvador Trujillo Herrera wurden im August 2008 das letzte Mal gesehen; Gustavo und Luis Armando Trujillo Herrera verschwanden im September 2010 in Veracruz spurlos.

Die Petition an die IACHR dokumentiert in beiden Fällen die Verwicklung der Behörden – zumindest durch Duldung – in das organisierte Verbrechen. Nachdem nach dem Verschwinden ihrer Kinder auch keine Ermittlungen eingeleitet wurden, beschloss die Familie, sich an die IACHR zu wenden, da sie auf nationaler Ebene keine wirksamen Rechtsmittel fand.

María Herrera und ihre Familie haben die letzten vierzehn Jahre der Suche nach ihren Kindern gewidmet. Nachdem sie von dem Schmerz tausender Fami­lien von Verschwundenen erfahren hatten, beschlossen sie, sich mit anderen Angehörigen und Kollektiven zusammenzutun und gründeten ein landesweites Netzwerk, das aus mehr als 167 Suchkollektiven besteht.

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