Trauer um Pater Robert Miribung SJ
Robert Miribung SJ gilt in Österreich und Deutschland als einer der Pioniere der Jesuitenmissionen. Von 1980 bis 2007, 27 Jahre lang, war er Missionsprokurator der österreichischen Jesuitenprovinz. Ab April 2023 erfuhr er die fürsorgliche Betreuung im Heim St. Vinzenz der Barmherzigen Schwestern in Innsbruck, wo er am 12. Juli starb.
Jesuitenmission als Hilfe zur Selbsthilfe
27 Jahre war P. Miribung Missionsprokurator der österreichischen Jesuitenprovinz. Die Verbundenheit mit Menschen, der persönliche Kontakt war ihm immer ein wichtiges Anliegen. In zahlreichen Reisen lernte der die konkrete Lebenssituation vor Ort kennen, war weltweit vernetzt und nahm herzlich Anteil am Leben der Menschen, denen er begegnete. Besonders die Unterstützung der christlichen Gemeinden in China lag ihm am Herzen, noch heute ist er Bischöfen, Ordensschwestern und Projektpartnern in lebendiger Erinnerung.
Anlässlich seines 90. Geburtstages blickte er in einem Interview auf seine Erfahrungen als Missionprokurator zurück: „Bereits als Regens in Innsbruck waren mir die Begegnungen mit unseren Stipendiaten aus Afrika, Asien und Lateinamerika immer ein Ansporn und eine große Hilfe. Das kam mir dann für meine Zeit als Missionsprokurator sehr zugute. Konkret, ja sehr konkret wurde Mission für mich dann erst als Missionsprokurator bei meinen vielen Besuchen in den sogenannten Missionsorten. Das Missionsbewusstsein hat sich in der Zwischenzeit verständlicherweise weiterentwickelt und bereichert. Heute ist Mission für mich unser internationales Apostolat. Projekte werden nach wie vor gefördert, aber mehr in der Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort. Man spricht heute gerne von Hilfe zur Selbsthilfe. Von Glaube und Gerechtigkeit. Von Jesuit Volunteers. „Fratelli tutti“ schrieb der heilige Franz von Assisi und wandte sich damit an alle Brüder und Schwestern. Dabei lädt er zu einer Liebe ein, die alle politischen und räumlichen Grenzen übersteigt.“
Ein Leben im Dienst der Gesellschaft Jesu
P. Robert Miribung SJ wurde am 3. Juni 1930 in Wengen/Südtirol geboren und besuchte das Humanistische Gymnasium Vinzentinum in Brixen. Am 21. Oktober 1952 trat er in St. Andrä/Kärnten in das Noviziat der Gesellschaft Jesu ein. Es folgten Studien der Philosophie in Pullach bei München und der Theologie in Innsbruck. Am 25. Juli 1963 wurde er in Innsbruck von Bischof Dr. Paulus Rusch zum Priester geweiht. Das Tertiat, die letzte Phase seiner Ausbildung im Orden, absolvierte er 1964/65 in Florenz. Die Letzten Gelübde legte er am 22. August 1976 in Bad Schönbrunn in der Schweiz ab. Pater Miribung war sieben Jahre lang Präfekt im Kollegium Kalksburg in Wien. Von 1969 bis 1980 wirkte er im Collegium Canisianum in Innsbruck, davon zehn Jahre als Regens.
Requiem am 26. Juli 2024
Ab 2007 war Pater Miribung für acht Jahre als Krankenhausseelsorger im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Zams tätig. Seit 2016 lebte er im Jesuitenkolleg Innsbruck, wo er den fremdsprachigen Jesuiten ein ausgezeichneter Deutschlehrer war. Von Innsbruck aus pflegte er weiterhin seine zahlreichen Kontakte. Die Verbindung zu seiner Familie und seinen Freunden in Südtirol war ihm bis zuletzt wichtig.
Das Requiem findet am Freitag, dem 26. Juli 2024, um 10.00 Uhr in der Jesuitenkirche Innsbruck statt. Anschließend erfolgt die Beisetzung in der Krypta der Kirche.