– Sozial-Ökologische Transformation

Mit leichtem Gepäck über die Erde

Die Menschheit ist heute mit einer dritten großen Transformation konfrontiert, der sozial-ökologischen Transformation, für die nach Einschätzung der Wissenschaft nur noch wenige Jahre bleiben. Klaus Väthröder SJ beschreibt ihre Notwendigkeit im Einklang mit einer „Spiritualität der Schöpfung“, und warum subjektives Glücksempfinden nichts mit dem Konsumniveau zu tun hat.

Stellen Sie sich vor, dass sich die Geschichte des Planeten Erde an den 365 Tagen eines einzelnen Jahres abspielt. Am Neujahrstag, dem 1. Januar, beginnt die Erdentstehung, und in der Umgebung der Erde entstehen Planeten im Urzustand. Anfang März entstehen die ersten Kontinente auf der Erde. Im August gibt es genügend Sauerstoff für die einfachsten Lebewesen. Am 27. November entwickeln sich die ersten Pflanzen, am 3. Dezember kriechen die ersten Tiere auf das Festland. Am Abend des 31. Dezember finden sich erste Spuren früher Menschentypen in Ostafrika. Um 23:56 Uhr erscheint der anatomisch moderne Mensch, der Homo sapiens. Um 23:58 Uhr und 50 Sekunden wird der Mensch sesshaft. 22 Sekunden vor Mitternacht lebt Abraham, und 14 Sekunden vor Mitternacht wird Jesus geboren. In den letzten zwei Sekunden des Jahres steigt die Anzahl der auf dem Planeten Erde lebenden Menschen von einer auf acht Milliarden.

Dieses Gedankenexperiment macht mir deutlich, was der Mensch als „Krone der Schöpfung“ in den letzten beiden Sekunden des Jahres mit dem Planeten Erde gemacht hat.

Der Glaube an unendliches Wirtschaftswachstum und die damit notwendigerweise einhergehende exponentielle Steigerung des Verbrauchs von Energie und endlichen Ressourcen, von Konsum, Mobilität, Bevölkerung, Urbanisierung und anderen menschlichen Aktivitäten haben in diesem winzigen Augenblick der Erdgeschichte Auswirkungen von gravierender globaler Bedeutung, die das Überleben der Menschheit grundsätzlich infrage stellen.

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