– Neuer Verein

Flüchtlinge und Benachteiligte lernen weltweit gemeinsam

Die Jesuiten in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich haben gemeinsam in Genf ein digitales Bildungsprogramm für Benachteiligte und Flüchtlinge etabliert: Unter dem Namen «Jesuit Worldwide Learning JWL» stellte Pater Christian Rutishauser S J, Schweizer Provinzial und Präsident des JWL, die Online-Universität der Öffentlichkeit vor. «Unser Ziel ist es, junge Menschen in Krisenregionen, also in Slums, entlegenen Dörfern oder Camps, in globalen Online-Kursen auszubilden, also in multi-ethnischen und multi-religiösen Lerngruppen. Sie sind die Führungskräfte von morgen für eine friedliche Entwicklung vor Ort», erklärt Pater Rutishauser SJ.

In Flüchtlingscamps und an weiteren Brennpunkten im Nahen und Mittleren Osten, Südostasien, den USA und Afrika bietet „Jesuit Worldwide Learning: Higher Education at the Margins“ (JWL) Geflüchteten und Benachteiligten mit Computerlernplätzen und Online-Kursen unter anderem die Möglichkeit, ein Diploma of Liberal Studies einer US-Universität zu erwerben. Das europäische Regionalbüro ist an der Hochschule für Philosophie in München an deren Institut für Gesellschaftspolitik angesiedelt.

„In Zeiten, in denen Menschen in Europa und anderswo neue Mauern errichten, müssen wir aktiv gegensteuern“, betont der Executive President von JWL, Peter Balleis SJ. „Schon jetzt studieren bei uns in multi-ethnischen und multi-religiösen Lerngruppen 348 Menschen aus 20 Nationen in 7 Ländern gemeinsam online mit dem Ziel, ein Diploma zu erwerben“, hebt Balleis hervor, darunter Männer und Frauen aus Flüchtlings-Camps in Kenia und Afghanistan ebenso wie Benachteiligte aus der New Yorker Bronx. „Mehr als 3.000 weitere Menschen machen auch an weiteren Standorten aktuell Sprachkurse und nutzen berufsbildende Angebote. Wir wollen diese Zahlen noch deutlich steigern“, stellt er klar. So sollen bis Ende Oktober in Erbil und an drei weiteren Orten im Nordirak neue Lernzentren entstehen und eine bestehende Einrichtung im syrischen Aleppo sobald wie möglich wiedereröffnet werden.

Das Regionalbüro in München treibt die akademische Vernetzung mit Institutionen in Europa voran und entwickelt Kursangebote zunächst zu den Themen Umweltbildung und Konfliktmediation, zu denen neben der Hochschule für Philosophie auch weitere Universitäten im In- und Ausland Inhalte beisteuern.

Die Hochschule für Philosophie will langfristig zudem ein Online-Studienprogramm mit einem europaweit anerkannten Bachelor-Abschluss schaffen sowie JWL-Studienorte auch in Deutschland einrichten. Wie Johannes Wallacher, Präsident der Hochschule für Philosophie und Gründungsmitglied im Trägerverein von JWL für die Deutschen Provinz der Jesuiten, deutlich macht, fehlen hierzu aber noch die notwendigen Rahmenbedingungen. „Damit aus dieser Vision für Flüchtlinge und Marginalisierte in Bayern eine reale Chance wird, müssen die entsprechenden politischen Stellen mutig die richtigen Entscheidungen treffen“, gibt er zu bedenken.

JWL ist getragen von internationalen Organisationen, Institutionen und Unternehmen und hat seinen Hauptsitz in Genf, wo auch UNO, WHO und UNHCR angesiedelt sind. Das Projekt ist eine Weiterentwicklung von „JC:HEM“, der erfolgreichen Allianz US-amerikanischer Jesuiten-Universitäten, die seit 2010 in Zusammenarbeit mit dem internationalen Jesuiten-Flücht­lings­dienst (JRS) Studienprogramme für Flüchtlinge organisiert hat. JWL steht in der Bildungstradition des Jesuiten­ordens und richtet sich an Menschen jeder Kultur und Religion.

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