– Sibirien

Eine Schule in Geldnot

Der deutsche Jesuit Stephan Lipke war Lehrer und Schulseelsorger im sibirischen Tomsk und verbringt gerade sein Terziat – eine für Jesuiten verpflichtende Zeit des Gebetes, der Studien und der Erprobung – auf den Philippinen. Dennoch ist er „in Gedanken natürlich auch immer wieder bei der Pfarrei und dem Gymnasium in Tomsk“, das in unverschuldet in Schwierig­keiten geraten ist und dringend 150.000 Euro braucht, um den Betrieb zu gewährleisten.

In einem Brief bittet er um Unter­stützung:

"Die Schule ist in Zahlen gewachsen, von 110 Schülerinnen und Schülern auf 170 in sechs Jahren. Damit ist und bleibt sie klein, aber sie wird doch in der Stadt Tomsk immer mehr wahrgenommen. Froh bin ich darüber, dass dabei der Gemeinschaftsgeist nicht verloren gegangen ist.

Schülerinnen und Schüler haben bei den staatlichen Prüfungen Ergebnisse erzielt, die etwa 10% über dem örtlichen Durchschnitt liegen – obwohl die Klientel der Schule keineswegs elitär ist und der Durchschnitt in Tomsk als typischer Universitätsstadt durchaus nicht niedrig. Immer wieder haben die Schülerinnen und Schüler sehr gute Resultate bei Wettbewerben (sogenannten Olympiaden) von Mathematik bis Literatur erzielt, besonders brilliert haben sie bei einem Journalistik-Wettbewerb der orthodoxen Kirche! Die Schule hat mittlerweile eine Basketball-Mannschaft, die an Turnieren teilnimmt.

Auch international haben wir unsere Kontakte ausbauen können: ein Schüleraustausch mit den Jesuitenschulen in Hongkong hat begonnen, eine Schülerin hat ein Auslandsjahr in St. Blasien (Schwarzwald) verbracht, wir haben Kontakte zur ignatianischen Pädagogik in Polen aufgebaut. Eine feste Tradition sind das Englisch-Sprachlager unter Mithilfe von Freiwilligen aus dem Ausland und die gemeinsamen Ferienlager mit Gruppen aus anderen Städten Sibiriens. Das Schulgebäude ist zwar klein, aber doch gut geeignet für den Unterricht und die Freizeit (für die etwa 40 Mädchen und Jungen, die bis 17 Uhr bleiben).

Es fehlen 150.000 Euro

In den letzten drei Monaten ist die Schule allerdings etwas in Turbulenzen geraten. Denn als ich verabschiedet wurde (27.8.), war P. Anthony Corcoran SJ, unser früherer Regionaloberer in Moskau, zu meinem Nachfolger in der Schule ernannt, P. Wojtek Ziólek SJ aus Polen hingegen zum neuen Pfarrer. Doch kaum war ich abgereist, wurde P. Corcoran zum neuen Apostolischen Administrator in Kirgistan ernannt. Das war für die Russische Region unseres Ordens ein Schock, und bei der extrem dünnen Personaldecke an russischsprechenden Jesuiten war es nicht so leicht, P. Corcoran zu ersetzen. Doch Ende Oktober hat sich eine gute Lösung gefunden, denn mittlerweile liegt die Verantwortung für die Schule in den zuverlässigen und bestens bewährten Händen von P. Wojtek Ziólek SJ (als letztverantwortlichem) und P. Michael Desjardins SJ gemeinsam.

Allerdings sind dabei entscheidende Monate verloren gegangen, um neben der Finanzierung durch Schulgeld (etwa 25% der Kosten) und durch den Staat (etwa 20%) zusätzlich zu den vorhandenen Sponsorengeldern noch weitere Mittel zu finden. Deshalb ist für das laufende Schuljahr eine Finanzierungslücke von etwa 150 000 € entstanden, was für die nicht gerade reiche Russische Region der Jesuiten viel Geld ist. Ein Teil davon wird sicher noch aufgeholt werden, denn jetzt haben sich die beiden aktiv in die Arbeit mit Sponsoren „gestürzt“, aber schwierig bleibt die Situation wohl. Deshalb bitte ich euch und Sie, darüber nachzudenken, ob es möglich ist, das Katholische Gymnasium in Tomsk in diesem Jahr besonders zu unterstützen.

Ganz herzlich grüßt euch und Sie aus Manila und wünscht Gottes Segen,
Stephan Lipke SJ"

Weiterlesen auf der Projektseite Gymnasium Tomsk

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