– Buchtipp

Mission possible

Das Buch portraitiert 25 unserer Freiwilligen in Interviews und Fotos kurz vor ihrer Abreise und kurz nach ihrer Rückkehr. Spannende Einblicke in Wünsche und Vorstellungen von Menschen, die etwas bewegen wollen.

Die Journalistin Dorothee Krings hat als Freiwillige der Jesuitenmission bei UCA News gearbeitet, der katholischen Nachrichtenagentur in Asien. Während der Vorbereitungszeit entstand die Idee für ein besonderes Buch, das sie gemeinsam mit dem Fotografen Andreas Krebs jetzt veröffentlicht hat.

Wie verändern sich Menschen, wenn sie sich ein Jahr der Welt aussetzen? Wenn sie in fremde Kulturen aufbrechen und die Härten erleben, mit denen ein Großteil der Menschheit ringt? Die Freiwilligen der Jesuitenmission erfahren das am eigenen Leib. Sie arbeiten ein Jahr in Projekten, die sie mit sozialer Realität in anderen Teilen der Erde in Berührung bringen, und kehren verändert zurück.

Bleibende Spuren

Diese Veränderung ist schwer in Worte zu fassen. Aber sie zeichnet sich ab: in den Gesichtern von Menschen, in ihrer Haltung, in ihren Gesten. Und in ihren Überzeugungen, in ihrer Vorstellung von Armut, Gerechtig­keit und einem guten Leben. Was ist Glück? Darauf geben Menschen nach einem Freiwilligenjahr andere Antworten. Darum interessierte uns der Vergleich: Wir haben die Teilnehmer eines Jahrgangs des Programms Jesuit Volunteers der Jesuitenmission vor ihrem Auslandsjahr getroffen. Wir haben mit ihnen über ihre Motivation, ihre Erwartungen, ihre Befürchtungen gesprochen – und über abstrakte Fragen wie: Was ist Glück? Was bedeutet Gutes tun? Was ist Heimat? 

Selbstbeschreibung ohne Worte

Und wir haben die Freiwilligen mit den Mitteln der Fotografie porträtiert. Wir haben ihre Gesichter aufgenommen in Momenten, da sie scheinbar neutral in die Kamera schauen und uns doch verraten, wie sie in die Welt blicken. Außerdem haben wir sie aufgefordert, Selbstporträts von sich anzufertigen. Allein in einem Zimmer nur mit der Kamera, einen Selbstauslöser in der Hand, konnten sie Posen und Haltungen ausprobieren, um einen Ausdruck für sich selbst zu finden. Es sind Selbstbeschreibungen ohne Worte.

Vorher – Nachher

All das haben wir ein Jahr später nach dem Freiwilligenjahr wiederholt. Im Vergleich der Porträts in Wort und Bild, zeichnet sich die Entwicklung ab, die Menschen im sozialen Einsatz durchlaufen. Sie alle haben Armut, Benachteiligung und Ausgrenzung hautnah erlebt, haben erfahren, wie viel Ohnmacht es in der globalisierten Welt gibt. Zugleich sind sie auf Lebensfreude, Gelassenheit, Zutrauen in das eigene Dasein gestoßen, haben in Kulturen gelebt, die anders mit Zeit und Leistungsdruck umgehen, in denen das Miteinander wichtiger ist als das Individuum. Das hinterlässt Spuren im Denken von Menschen und wird auch optisch erkennbar. Manchmal sind diese Spuren offensichtlich. Manchmal ist nur der Blick offener geworden oder ernster oder skeptischer oder wie befreit von einer Last. Im Buch finden Sie zunächst die Bilder und Interviews, die vor dem Auslandsjahr entstanden sind, dann die Fotos und Interviews kurz nach der Rückkehr der Freiwilligen.

Mehr als ein Abenteuer

Wir möchten Sie einladen, diesen Spuren zu folgen. In den Porträts und Selbstporträts der Jesuit Volunteers aus dem Jahrgang 2013/2014. Und in den Gesprächen über ihre Hoffnungen, Erfahrungen, Einsichten aus einem Jahr intensiven Lebens in der Welt. Natürlich geht es bei einem Freiwilligenjahr auch um Neugierde, Entdeckerlust, um Freude an einer neuen Kultur und um die Herausforderung, ein Jahr in der Fremde zu meistern. Doch ein Freiwilligenjahr ist mehr als ein paar Monate Abenteuer in einem exotischen Land. Es geht auch um die Utopie von einer gerechteren Welt, um die Idee, durch sein Handeln ein Zeichen der Solidarität zu setzen und benachteiligten Menschen zu signalisieren, dass sie nicht vergessen sind. Es geht darum, Verantwortung zu empfinden. Und dem Empfinden Taten folgen zu lassen.

Beeindruckende Mitfreiwillige

Dieses Buch beruht auf einer subjektiven Erfahrung. Ich bin selbst als Jesuit Volunteer in Indien unterwegs gewesen, um für eine alternative Nachrichtenagentur über das Leben benachteiligter Minderheiten wie der Dalit zu berichten. Ich war Teil des porträtierten Jahrgangs und so beeindruckt von den so unterschiedlichen Menschen im Alter von 17 bis 65 Jahren, dass ich für dieses Buch aus der Gruppe herausgetreten bin, um meine Mitfreiwilligen zu porträtieren. Ohne deren Vertrauen wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen.

Utopien werden Wirklichkeit

Die Globalisierung hat viele destruktive Prozesse in Gang gesetzt, es ist wichtig, darüber kritisch zu berichten. Doch genauso gibt es junge und ältere Menschen, Christen und Nichtchristen, die sich für die Welt begeistern, die sich auf unbekannte Kulturen, auf interreligiösen Dialog einlassen und versuchen, der wachsenden Ungleichheit weltweit etwas entgegenzusetzen. Es ist wichtig, dass in der Öffentlichkeit auch von diesen Menschen die Rede ist. Dass wir einander von unseren Utopien erzählen und davon, wo sie bereits Wirklichkeit werden. Darum dieses Buch.

Dorothee Krings

Von Argentinien bis Simbabwe – Wie ein Jahr Freiwilligendienst im Ausland Menschen verändert

25 Menschen sind mit dem Freiwilligendienst Jesuit Volunteers ein Jahr ins Ausland gereist und haben in Sozialprojekten rund um den Globus gelebt und gearbeitet. Sie haben Ausgrenzung und Benachteiligung miterlebt, aber auch menschliche Nähe und persönliches Glück erfahren. Wie verändert man sich durch eine solche Reise, wird das nach außen sichtbar? Das Buch portraitiert die Freiwilligen in Interviews und Fotos kurz vor ihrer Abreise und kurz nach ihrer Rückkehr. Spannende Einblicke in Wünsche und Vorstellungen von Menschen, die etwas bewegen wollen.

Die Autorin: Dorothee Krings, 1973 geboren, ist in Mönchengladbach aufgewachsen und hat in Dortmund Journalistik studiert und über Theodor Fontane promoviert. Sie arbeitet als Kulturredakteurin bei der Rheinischen Post in Düsseldorf.

Der Fotgraf: Andreas Krebs, 1970 geboren, ist in Kleve aufgewachsen und hat in Hildesheim Kulturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Fotografie studiert. Er arbeitet als Bildredakteur bei der Rheinischen Post in Düsseldorf.

Der Herausgeber: Klaus Väthröder, geb. 1960, ist Jesuit, Wirtschaftswissenschaftler und Theologe, hat viele Jahre in Latein­amerika gearbeitet und ist seit 2007 als Leiter der Jesuitenmission in Nürnberg für weltweite Entwicklungs- und Hilfsprojekte des Ordens verantwortlich.

Das Buch: Dorothee Krings, Andreas Krebs, hrsg. v. Klaus Väthröder, Mission possible. Als Freiwillige ein Jahr die Welt verbessern, Verlag Herder, 216 Seiten, durchgehend zweifarbig, mit zahlreichen Farbfotos, gebunden, ISBN: 978-3-451-34833-4, 24,99 Euro.

Das Buch ist direkt beim Herder Verlag, im Buchhandel und im Sekretariat der Jesuitenmission erhältlich: Tel. (0911) 2346-160 oder per E-Mail an info@jesuitenweltweit.de

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