Indien: Rechte von Arbeitsmigrant:innen schützen!

Die Fußball-WM in Katar hat das Schicksal ausgebeuteter Wanderarbeiter:innen aus Südasien in den Fokus der Weltöffentlichkeit gerückt. Viele von ihnen stammen aus dem indischen Tamil Nadu. P. Velankanni SJ und sein Team vom Jesuiten-Migrantendienst kämpfen für ihre Rechte.

Projekt X55280 Indien Wanderarbeit Chennai

Ort:
Tamil Nadu, Indien

Partner:
P. Velankanni SJ, Jesuit Migrants Ministry External (JMMEx), Tamil Nadu, Indien

Zielgruppe:

2,2 Millionen Menschen aus Tamil Nadu leben und arbeiten unter prekären Bedingungen im Ausland; 15 Prozent von ihnen sind Frauen. Das Team von Jesuit Migrants Ministry External (JMMEx) hat in den letzten sechs Jahren bis zu 800 Fami­lien in 225 Dörfern in den Distrikten Viluppuram, Thiruvannamalai, Cuddalore und Kallakurichi im Norden des indischen Bundesstaats erreicht.

So hilft Ihre Spende:

  • Lobby- und Advocacy-Arbeit für die Rechte der Wanderarbeiter:innen
  • Initiativen für Kleinunternehmen
  • 160 Arbeitsmigrant:innen organisieren sich in 12 Selbsthilfegruppen
  • Interventionen im Ausland; Kampf gegen Menschenhandel und Ausbeutung
  • Bildungsprogramme für Jugendliche

Moderner Sklavenhandel

Indische Wanderarbeiter:innen reisen in unbekannte Länder, halten sich an unsicheren Orten auf und nehmen gefährliche, schmutzige und schwierige Arbeiten auf sich, um ihre Fami­lien zuhause zu unterstützen. Viele werden Opfer falscher Vermittler:innen, die sie aus Habgier an Firmen in den Zielländern verkaufen, ohne dass die Arbeitnehmer:innen selbst davon wissen. Die meisten von ihnen wandern in die Golfstaaten aus, andere nach Singapur oder Malaysia, um dort Gelegenheitsjobs wie Hausmädchen, Fahrer, Reinigungskräfte, Monteure, Bauarbeiter, Sicherheitsleute usw. zu verrichten.

Derzeit arbeiten etwa neun Millionen Inderinnen und Inder in den Golfstaaten. Ihre Zahl steigt Jahr für Jahr. Allein 2,2 Millionen Menschen aus Tamil Nadu leben im Ausland. 15 Prozent von ihnen sind Frauen. Im Ausland müssen sie viele Entbehrungen auf sich nehmen und opfern ihr ganzes Leben für ihre Familie, insbesondere für die Ausbildung ihrer Kinder. Roselin, die Ehefrau von Dairiam, der aus Malaysia zugekehrt ist, berichtet: „Mein Mann war in einem erbärmlichen Zustand; ich war am Boden zerstört und wusste nicht, was ich tun soll.”

Das Schlimmste, das den Migrant:innen passieren kann, ist im Zielland festzusitzen und versklavt zu werden. Die meisten träumen davon, im Ausland zu arbeiten, um es im Leben zu etwas zu bringen. Aber wenn sie ankommen, werden sie mit einer Menge von Problemen konfrontiert. Oft mit mehr Arbeit für weniger Lohn, oder sie erhalten die versprochene Arbeit überhaupt nicht.

P. Velankanni SJ, Direktor des "Jesuit Migrants Ministry External", und sein Team begleiten und stärken Wanderarbeiter-Familien auf dem Land mit einem Bündel an Aktivitäten:

  •  Initiativen für Kleinunternehmen: "Wir befähigen zurückgekehrte Arbeitsmigranten, in ihrem Heimatland selbst Unternehmer zu werden, begleiten sie mit Schulungen. Das Programm fußt auf Workshops in Produktion und Vermarktung, dazu gibt es eine Wiedereingliederungshilfe. Inzwischen haben mehr als 25 Migrantinnen und Migranten mit unserer Begleitung kleine Start-Ups gegründet."
  • Selbsthilfegruppen machen stark: Sie werden in Dörfern organisiert, um armen, gefährdeten Familien zu helfen, sich wirtschaftlich und sozial zu entwickeln. Etwa durch Spar-Workshops, um in Zukunft Initiativen für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu ergreifen. Regelmäßige Treffen helfen den, sich zusammenzuschließen, um sich der eigenen Rechte bewusst zu werden, sich gegenseitig zu beraten und Ideen auszutauschen. Unternehmerische Initiativen fördert das JMMEx durch zinslose Darlehen.
  • Intervenieren – auch über den Tod hinaus: "Wir retten Wanderarbeiter:innen aus dem Ausland, wenn sie aufgegriffen werden, und bringen auch die sterblichen Überreste Verstorbener mit Hilfe der Regierung und Menschen guten Willens in ihre Heimat zurück."
  • Bildungsangebote in Sommer-Camps: Das JMMEx organisiert während der Jahresferien Nachhilfecamps für die Kinder aus Wanderarbeiterfamilien: "Die meisten haben nicht die Möglichkeit, ihre Kinder in englischsprachigen Schulen zu schicken. Daher versuchen wir, sie durch unser spezielles Coaching zu motivieren, in den Sommercamps auf spielerische Art und Weise Englisch zu lernen. Wir versuchen auch, ihnen die Kämpfe ihrer Eltern in fremden Ländern nahezubringen und sie so zu motivieren, gut zu lernen, um im Leben voranzukommen, und die Leiden ihrer Eltern zu verstehen."

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